Der Gefechtsturm der Bauart 2 im Arenbergpark/Wien.
Foto: Martin Rosenkranz

Der Gefechtsturm der Bauart 3 im Augarten/Wien.
Foto: Martin Rosenkranz

Die Flaktürme umschließen in einem großen Dreieck den 1.Wiener Gemeindebezirk
Grafik: Martin Rosenkranz

Die Flaktürme

Da dicht bebaute, historische Innenstädte kein freies Schussfeld für Flugabwehrkanonen zuließen plante das Reichsluftfahrtministerium riesige Bunker als Podeste für ihre Geschütze und den dazugehörigen Ortungsgeräten um eine effektive Stadtverteidigung zu ermöglichen.

Entworfen wurden die Türme vom Schweriner Stadtplaner und Brückenbauer Friedrich Tamms, der ab 1940 in Hitlers Auftrag seine "in konstruktiver Hinsicht einwandfreien" Zweckbauten verwirklichte. Gebaut wurden die Türme in Berlin Berlin (1940-43), Hamburg (1941-43) und Wien (1942-44) von der Organisation Todd (OT) mit Zwangs- und Fremdarbeitern.

Jeweils drei Geschütztürme (G-Turm) gepaart mit je einem Leitturm (L-Turm) pro Geschützturm sollten in Form eines Dreiecks die Stadtzentren umschließen und im Verband Sperrfeuer entwickeln.

Für Berlin hatte Hitlers Architekt Albert Speer den Riesenbunkern noch eine "monumentale Bindung" an das städtische Panorama zugedacht und diese in strenger geometrischer Anordnung ins Stadtbild platziert. In Wien war das nicht mehr möglich, die Türme wurden platziert wo man Platz dafür vorfand.

Ausgestattet mit eigener, unabhängiger Wasser- und Stromversorgung, mit Spital, Verwaltungsapparat, Lagerräume für den Schutz von Kulturgütern, Schutzräumen für die Bevölkerung (Ab März 1945 war der Zutritt zu den Luftschutzräumen in den Wr.Flakbunkern nur noch weiblichen Personen sowie Männern unter 16 und über 65 Jahren gestattet.), militärischen Einrichtungen von der Kommunikation bis zu Schlafplätzen, sowie Geschützen zur Verteidigung stellten die Türme autarke Trutzburgen in den Städten dar, die selbst Gasangriffe überlebbar machen sollten.

Insgesamt kam es zu drei Bauarten, die späteren jeweils mit den bei den Vorgängermodellen gesammelten Erfahrungen verbessert.
Von der Bauart 1 wurden insgesamt 4 Stück errichtet, drei in Berlin und einer Hamburg Heiligengeistfeld. Die Berliner Türme sind nicht mehr erhalten, sie wurden nach Kriegsende abgetragen.

Die Bauart 2 wurde zwei mal errichtet, einer in Hamburg-Wilhelmsburg sowie einer im Wiener Arenbergpark (3.Bezirk/Erdberg). Der dritte Flakbunker für Hamburg war wohl auch in dieser Bauart gedacht, konnte aber nicht mehr ausgeführt werden.

Die Bauart 3 - mit einem fast runden polygonalen Grundriss - findet man nur in Wien und wurde jeweils in der Stiftskaserne im 7.Bezirk, mit zugehörigem Leitturm im Esterhazypark im 6. Bezirk, sowie im Augarten im 2.Bezirk errichtet.

Die Trennung in G- und L-Turm ergab sich aus der Notwendigkeit Geschützen und Feuerleitung ein gegenseitig störungsfreies Arbeiten zu ermöglichen. Zum einen behinderte die starken Rauchentwicklung zum anderen die starken Erschütterungen der Geschütze die Ortung und Messung.

Jeder Leitturm trug auf dem Dach (Messplattform) ein einfahrbares FuMG 65 (Würzburg Riese) sowie ein 6m langes optisches Kommandogerät. Damit konnten die korrekten Richtwerte für die Geschütze der G-Türme ermittelt werden.

Jeder Geschützturm trug auf dem Dach (Gefechtsplattform) vier große Fliegerabwehrgeschütze. Sie waren mit Buchstaben als Anton, Berta, Cäsar und Dora im Uhrzeigersinn gekennzeichnet, beginnend links von Haupteingang Richtung Leitturm.

Auf den Türme kamen die 10,5cm Flak 38/39 (nicht in Wien) sowie die 12,8-cm Flak 40 und die 12,8-cm Zwillingsflak 44 zum Einsatz. (Die berühmte "Achtacht" wurde nicht auf den Türmen montiert.)

Ausmaß und Gewicht der Geschütze und Granaten machten elektrisch angetriebene Richtmaschinen und automatische Ladeeinrichtungen erforderlich. Pro Rohr und Minute konnten sechs Schuss abgegeben werden. Ein G-Turm mit 4x Flak 40 gab also im besten Fall 48 Schuss pro Minute ab. Die Munition für die 12,8cm wog pro Stück rund 60kg.

Funkmessgerät (FuMG) 65 "Würzburg Riese"
Die Granaten wurde mit Kettenaufzügen nach oben geschafft und in kreisförmig um die einzelnen Geschütze angeordneten Nischen zwischengelagert. Ersatz-Geschützrohre lagerten im Keller und konnten mittels Kran auf die Gefechtsplattform gehoben und montiert werden. Die für den Kran notwendige Ausnehmung auf der Gefechtsplattform ist bei den Türmen gut zu erkennen.

 

Die Wiener Flaktürme (Gemischte Turmflak-Abt. 184)

Am am 9. September 1942 beschloss die deutsche Führung den Bau von 6 Flaktürmen zum Schutz des Wiener Stadtgebietes. Albert Speer ließ verlauten: "Der Führer hält auf alle Fälle einen dringlichen und umfassenden Schutz für das Stadtzentrum von Wien, dass er als eines der wertvollsten in Deutschland bezeichnet, für erforderlich". Von Dezember 1942 bis Jänner 1945 wurden in Wien insgesamt 3 Flakturmpaare - bestehend aus je einem Geschützturm und einem Leitturm - gebaut.

Gedacht um die Innenstadt vor Luftangriffen zu schützen umschließen sie in einem großen Dreieck den 1.Wiener Gemeindebezirk. Der G-Turm im Augarten steht ca. 1.930m nördlich des Stephansdomes, der G-Turm im Arenbergpark ca. 1.850m südöstlich des Stephansdomes und der G-Turm in der Stiftskaserne ca. 1.450m südwestlich des Stephansdomes. Die Abstände der G-Türme zueinander betragen Augarten-Arenbergpark ca. 3.340m, Arenbergpark-Stiftkaserne ca. 2.750m und Stiftkaserne-Augarten ca. 2.970m

Arenbergpark (1./184.), 4 x 12,8cm Flak 40 (ab zweites Halbjahr 1944 4 x 12,8cm Zwillingsflak 44)

Link -> Rundgang durch den Flakleitturm Arenbergpark

Die ersten in Wien errichteten Türme waren jene im Arenbergpark im 3. Wiener Gemeindebezirk. Sie sind von der sogenannten "Bauart 2" und unterschieden sich in der Optik von der "Bauart 1" hauptsächlich durch das Fehlen der Fenster.
Für die Geschützbedienungen wurde der Schutz durcheine Decke erheblich verbessert und für die Bevölkerung waren die Eingänge in die Schutzräume leichter zugänglich.
Baubeginn des 57m x 57m umfassenden und 42m hohen G-Turmes war im Dezember 1942. Im Oktober 1943 war der Turm fertiggestellt. Der G-Turm im Arenbergpark umfasst 8 Stockwerke, die Geschützplattform und ein Kellergeschoss.
Im Keller lagerten Ersatz-Geschützrohre, im Erdgeschoss die Flakmunition, 1. bis 3. Stock waren als Schutzraum für die Bevölkerung ausgeführt. Im 4.Stock befand sich ein Spital. Die Stockwerke 5. bis 8. dienten der Haustechnik, dem Militär, der Verwaltung sowie der Kommunikation. Aus dem 8.Stock war auch die untere umlaufende Plattform zu betreten, die für leichte Flak zum Schutz vor Tieffliegern gedacht war .

Im Unterschied zur "Bauart 1", wo die Geschütze im freien standen war bei der "Bauart 2" die Geschützplattform vollkommen gedeckt und die Stellungen einzeln ausgeführt. Kreisrunde Öffnungen sowie eine längliche Ausnehmung für die Rohre in der Decke ermöglichten das Richten und Absenken der Geschütze. Diese Bauart bot Schutz für die Bedienung vor Splittern, Mündungsfeuer und anderen Gefechtseinwirkungen machte aber gleichzeitig eine effektive Lüftung unumgänglich.
Für jedes Geschütz gab es einen Aufzug zum Transport der Munition aus dem Erdgeschoss.
Leere Hülsen wurden durch Öffnungen im Boden in den 8.Stock geworfen.
Ausserdem war die Geschützplattform mit einem Kran ausgestattet, mit welchem Geschützrohre auf die Geschützplattform gehoben und die Geschütze gewartet werden konnten.
Der G-Turm im Arenbergpark wird heute vom Museum für angewandte Kunst als Depot genutzt.

Beim "Bauart 2" L-Turm im Arenbergpark wurde im Vergleich zu einem "Bauart 1" Turm großteils auf Fenster verzichtet. Der L-Turm steht 160m östlich des G-Turmes, umfasst etwa 23,5m x 39m Grundfläche und ist 42m hoch. Auch der L-Turm weist 8 Stockwerke sowie einen Keller auf. Mehrere Stiegenhäuser sowie ein Aufzug ermöglichten den Zugang zu den Luftschutzräumen, einer Verbandsstelle, der Haustechnik sowie Rechen- und Kommunikationsanlagen. Auf Höhe des 7.Stocks befinden sich an der Außenseite die Plattform für die leichte Flak mit je zwei "Schwalbennester" auf jeder der Längsseiten. Auf der oberen Plattform befanden sich die Feuerleitmessgeräte.

Der L-Turm im Arenbergpark steht heute leer.

Der Leitturm der Bauart 2 im Arenbergpark/Wien.
Foto: Martin Rosenkranz

Der Gefechtsturm der Bauart 2 im Arenbergpark/Wien.
Foto: Martin Rosenkranz

G-Turm und L-Turm im Arenbergpark.
Foto: Martin Rosenkranz

Der G-Turm und L-Turm Arenbergpark stehen unüblich nahe zusammen.
Foto: Georg Mader

 

Stiftskaserne / Esterhazypark (2./184.), 4 x 12,8cm Zwillingsflak 44

Etwa zur Zeit der Fertigstellung der Arenbergpark-Türme (Herbst 1943) wurde mit dem Bau der Türme in der Stiftskaserne und im Esterhazypark begonnen. Sie wurden in der "Bauart 3" ausgeführt und im Juli 1944 fertiggestellt.

Der G-Turm in der Stiftskaserne im 7. Wiener Gemeindebezirk hat einen mit 16 Ecken fast kreisrunden Grundriss, ist 45m hoch, hat eine Mauerstärke von etwa 2,5m und ein Dach von etwa 3,5m Stärke. Der Stiftsbunker umfasst 9 Stockwerke, die Geschützplattform und ein Kellergeschoss. Die Plattform für die leichte Flak befindet sich auf Höhe des 8 Stock's. Sie ist mit 8 Schwalbennestern versehen.

Anders als bei Bauart 1 und 2 befand sich die Flakmunition bei diesem Turmtyp im obersten Stockwerk. Da wesentlich weniger Fläche auf dem Dach zur Verfügung stand und die Geschütze näher zu einander standen, wurden diese mit eigenen Panzerkuppeln zum Schutz der Geschützbedienung ausgestattet.

Der G-Turm Stiftskaserne wird bis heute vom Militär genutzt. Das Bundesheer hat das Heeres-Datenverarbeitungsamt mit seinen Rechnern dort einquartiert. Darüber hinaus dient der Bunker als schnell erreichbarer Zufluchtsort für die höchsten Repräsentanten der Republik Österreich, falls eine Bedrohung der Sicherheit und Handlungsfähigkeit dieser Personen vorliegt und eine Verbringung in den Regierungsbunker nach St.Johann nicht möglich ist.

Der zugehörige L-Turm steht 500m in südwestlicher Richtung im Esterhazypark im 6. Wiener Gemeindebezirk. In der Grundfläche misst der Turm 31m x 15m bei einer Höhe von 47m.
Der Esterhazybunker umfasst 10 Stockwerke, ein Kellergeschoss und die Plattform für die Feuerleitmessgeräte. Rund um das 9. Stockwerk läuft die Plattform für die leichte Flak , die an den Turmecken vier große Schwalbennester aufweist.

Der L-Turm im Esterhazypark wird heute vom Haus des Meeres genutzt und ist gegen Bezahlung für Jedermann betretbar. An einer der Schmalseiten hat der Österreichischen Alpenverein einen Klettergarten eingerichtet und auf einer der Längsseiten befindet sich ein Glashaus.

Der L-Turm im Esterhazypark erfuhr von allen Türmen äusserlich die größten Änderungen.
Foto: Martin Rosenkranz

Der Leitturm der Bauart 3 im Esterhazypark/Wien.
Foto: Martin Rosenkranz

Der Gefechtsturm der Bauart 3 in der Stiftskaserne/Wien.
Foto: Georg Mader

In den G-Turm der Stiftskaserne hat das Bundesheer das Heeres-Datenverarbeitungsamt und Schutzräume für die Staatsspitze einquartiert.
Foto: Martin Rosenkranz

 

Augarten (3./184.), 4 x 12,8cm Zwillingsflak 44

Im Anschluss an den Bau der Türme in Stiftskaserne und Esterhazypark begann man im Sommer 1944 mit der Errichtung zwei weiterer "Bauart 3" Türme im Augarten.
Insgesamt sechzehn Feldbahngeleise wurden durch den Augarten verlegt und eine Barackenstadt für die Bauarbeiter errichtet.
Im 2. Wiener Gemeindebezirk wurden die letzten und zugleich auch höchsten Flaktürme des 3.Reiches errichtet und im Jänner 1945 fertiggestellt. Auf 55m Bauhöhe finden zusätzlich zum Keller und der Geschützplattform 12 Stockwerke Platz. Rund um das 11. Stockwerk läuft, mit 8 Schwalbennestern, die Plattform für die leichte Flak .
Als leichte bauliche Verbesserung findet man auf beiden Türmen im Augarten unterhalb dieser Plattform einbetonierte Stützen, die beim Bau und der Reparatur der Plattform die Anbringung entsprechender Gerüste erleichterte.

Die gut sichtbaren schweren Beschädigungen des Turmes sind übrigens keine Gefechtsschäden sondern die Folge einer Explosion im Jahr 1946. Spielende Kinder haben damals rund 2.000 Stück 12,8cm-Granaten in Brand gesteckt. Die Explosion hob nicht nur das Dach des Bunkers - das anschließen in seine Bettung zurück fiel - sondern zerstörte auch die Fensterscheiben in weitem Umkreis.

Der L-Turm im Augarten steht 440m Ostnordost des G-Turm's. Der Turm misst 31m x 15m und ist 51m hoch.
Der Turm weist 11 Stockwerke, ein Kellergeschoss und die Messplattform auf. Rund um das 10. Stockwerk läuft die Plattform für die leichte Flak , wie beim Esterhazybunker mit vier große Schwalbennestern.
Bauliche Besonderheiten sind - neben den einbetonierte Reparaturstützen die auch am G-Turm zu finden sind - 8 Fensteröffnungen auf einer der Schmalseiten sowie große Abstützungen der vier Schwalbennester.


Der Gefechtsturm der Bauart 3 im Augarten/Wien.
Foto: Martin Rosenkranz

Der Leitturm der Bauart 3 im Augarten/Wien.
Foto: Martin Rosenkranz

Die schweren Schäden am G-Turm Augarten sind nicht Folge von Kampfhandlungen.
1946 haben Kinder beim Zündeln 2.000 Flakgranaten in Brand gesetzt.
Von aussen sind Risse zu sehen, innen ist der Turm großteils ein Schutthaufen.
Foto: Martin Rosenkranz

Die Türme im Augarten sind mit 51m die höchsten Flaktürme.

Nachnutzung

Mit Kriegsende wurden die Flaktürme militärisch nutzlos und sind seither in Teilbereichen zivil genutzt. Seit dieser Zeit läuft auch eine öffentliche Diskussion über eine neue, weitgehende Nutzung im zivilen Bereich, die besonderer Wert auf eine äußere Umgestaltung beinhaltet. Eine Schau "Bunte, graue Riesen" die bis 6. Juli im historischen Museum der Stadt Wien zu sehen war, hat 500 Einsendungsvorschläge zur Nutzung aus der Bevölkerung gezeigt. Die Ideen spannten sich von innovativ bis skurril. Zwei Tendenzen lassen sich jedoch in der Diskussion erkennen, zum einen der Gedanke, die Flaktürme äußerlich unverändert als Denkmäler gegen Krieg und Faschismus zu erhalten und die Form als deutlichste Beispiele der Formensprache der Nazi-Zeit (Symbole für Wehrhaftigkeit, Stärke, Dauerhaftigkeit) bestehen zu lassen, zum anderen das Verdrängen der äusseren Form und damit der Erinnerung durch Umgestaltung, um das Andenken der Nazi-Zeit aus dem Stadtbild zu tilgen.
Am meisten gestritten wird derzeit um die Türme im Augarten. Ein Sicherheitsunternehmen möchte dort in einem der Türme ein Computerdaten-Hochsicherheitslager errichten. Dem gegenüber steht ein Vorschlag für ein Freiluftkino - mit dem Bunker als Leinwand.

Die 12,8cm Flak

1936 wurde der erste Auftrag für die 12,8-cm Flak 40 an die Firma Rheinmetall vergeben - 100 Geschütze wurden bestellt. Die ersten Batterien gingen 1941 an die Truppe. Es war die größte und schwerste und im Bezug auf Reichweite und Schusshöhe die leistungsfähigste Fliegerabwehkanone im 3. Reich. Die maximale Schussweite betrug 20900 m, die maximale Schusshöhe 10.675 m. Gerichtet wurde elektrisch mit zwei Richtschützen - ein Seitenrichtkanonier und ein Höhenrichtkanonier die mittels Handrad einen Doppelzeiger - Sollwert / Istwert - mit der Umdrehungsgeschwindigkeit des Nachführzeigers in Einklang zu bringen hatten. Außerdem war das Geschütz mit einer automatischer Ladeeinrichtung ausgestattet, anders wäre mit den rund 60kg schweren Granaten eine Schussfolge von 6-10 Schuss pro Rohr und Minute auch gar nicht möglich gewesen.
Mit Zwillingslaffette wurde die Kanone später auch als 12,8-cm Zwillingsflak 44 gebaut.


Weitere große Schutzbauten in Österreich

Wien:
Der Kommandobunker des Gauleiters Baldur von Schirach ist unter dem Wilhelminenberg bzw. Gallitzinberg verborgen. Das mehrstöckige Stollensystem mit einer Länge von 230 Metern liegt in der Nähe der Jubiläumswarte. 1942 haben Zwangsarbeiter den Bunker erbaut. Er diente als "Rückzugsraum" für NS-Grössen. In dem Bunker war aber auch die Kommandozentrale und die Leitstelle des Luftwarnsystems für den ganzen Südosten des Dritten Reichs untergebracht. Der vielen Menschen noch geläufige "Kuckuck" im Radio kam - als Warnung vor anfliegenden alliierten Geschwadern - ebenfalls aus dem Gallitzinberg.
Der Wiener Journalist Alexander Haide will die Anlage freilegen lassen und erforschen. Im Herbst 2003 sollen Archäologen und Historiker mit der Arbeit beginnen.

Graz:
Im August 1943 begannen die Arbeiten am Grazer Schlossbergstollen. Im Endausbau wurden 6,3 km Stollen mit 20 Eingängen und einem Volumen von 70.000m³ ausgebrochen. Auf 12.000m² Nutzfläche drängten sich bei Luftangriffen bis zu 40.000 schutzsuchende Grazer zusammen.

Linz:
Bis Februar 1945 wurden in Linz Stollenanlagen für bis zu 78.400 Menschen errichtet. Die größten Anlagen waren der Schlossbergstollen mit 16.000 Personen und der Sandgassenstollen mit 11.000 Personen Fassungsvermögen.

Klagenfurt:
Mit 354m Länge bot der Kreuzbergstollen etwa 5.000 Menschen Schutz.

Erdstollen gab es darüber hinaus noch in vielen anderen Orten wie z.B. Salzburg und Innsbruck.


www.airpower.at